17.10.2025

Standortfaktor Mobilität - ein Schlüssel für attraktive Immobilien

Ob Wohnen oder Arbeiten, die Mobilität rund um eine Immobilie wird zu einem immer wichtigeren Kriterium für ihre Attraktivität. Gute Erreichbarkeit, vielfältige Mobilitätsangebote und eine nachhaltige Verkehrsanbindung prägen zunehmend die Entscheidung, wo Menschen leben, arbeiten oder investieren möchten. Für Projektentwickler:innen und Bestandshalter bedeutet das: Mobilität wird zum festen Bestandteil ganzheitlicher Standortqualität.

Vom Stellplatz zur Mobilitätsinfrastruktur

Lange galt der Stellplatz als Symbol für Komfort und Erreichbarkeit. Doch mit der Verkehrswende verändert sich, was Menschen unter guter Anbindung verstehen. Heute zählen Vielfalt, Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit: eine gute ÖPNV-Anbindung, attraktive Fahrradinfrastruktur, sichere Radwege, Sharing-Angebote, Ladepunkte für E-Fahrzeuge und die Vernetzung dieser Möglichkeiten.

Für die Immobilienentwicklung heißt das: Mobilität sollte nicht als Zusatz gedacht werden, sondern als integraler Bestandteil in die Planung miteinfließen. Wer sie früh mitdenkt, kann Flächen effizienter nutzen und gleichzeitig Nachhaltigkeitsziele erfüllen, etwa im Rahmen der ESG-Berichterstattung oder der DGNB-Zertifizierung.

Mobilität als Standortfaktor

Ein attraktiver Standort zeichnet sich längst nicht mehr allein durch Lage und Ausstattung aus, sondern auch durch seine Mobilitätsqualität. Wie gut eine Immobilie erreichbar ist und welche Verkehrsmittel vor Ort zur Verfügung stehen, beeinflusst ihre Wahrnehmung und ihren Wert spürbar.

Wohnprojekte mit Sharing-Angeboten, attraktiver Fahrradinfrastruktur und einer guten ÖPNV-Anbindung sprechen zunehmend Menschen an, die bewusst auf ein eigenes Auto verzichten möchten. Auch Unternehmen achten stärker auf die Erreichbarkeit für Mitarbeiter:innen und Kund:innen, nicht zuletzt, weil die Anfahrt Teil ihrer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie wird.

Standorte, die nachhaltige Mobilität fördern, sind damit nicht nur lebenswerter, sondern auch zukunftssicherer. Sie erfüllen gesellschaftliche Erwartungen und stärken damit die Position am Markt.

Mobilität in der DGNB-Zertifizierung

Die DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) bewertet Gebäude anhand eines umfassenden Kriterienkatalogs. Mobilität spielt dabei, neben vielen anderen Kriterien, eine wichtige Rolle, sowohl bei Neubauten als auch bei Bestandsgebäuden.

Im aktuellen DGNB-System Neubau (Version 2023) wird Mobilität vor allem in folgenden Kriterien berücksichtigt:

  • TEC3.1 Mobilitätsinfrastruktur: bewertet, welche Infrastrukturen und Angebote geschaffen werden, um eine umweltfreundliche Mobilität zu fördern. Dazu zählen Fahrradabstellanlagen, E-Ladepunkte, Sharing-Angebote und Informationssysteme für Mobilität.

  • SITE1.3 Verkehrsanbindung: prüft, wie gut der Standort an öffentliche Verkehrsmittel sowie an sichere Fuß- und Radwege angebunden ist.

Diese Kriterien zeigen: Nachhaltige Mobilität wird nicht nur als Komfortmerkmal gesehen, sondern als messbare Qualität eines Gebäudes. Gute Mobilitätslösungen zahlen direkt auf die Bewertung einer Immobilie ein und steigern damit ihren Wert und ihre Vermarktungschancen.

Was nachhaltige Mobilität in der Praxis bedeutet

Damit nachhaltige Mobilität am Standort nicht dem Zufall überlassen bleibt, braucht es ein durchdachtes Mobilitätskonzept, das die unterschiedlichen Angebote bündelt und auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen abgestimmt ist. Entscheidend ist, dass es zum Standort passt und echten Mehrwert bietet.

Beispiele dafür sind:

  • ausreichend dimensionierte und sichere Fahrradabstellanlagen

  • Ladeinfrastruktur für E-Autos und E-Bikes

  • integrierte Sharing-Angebote für Auto, Fahrrad oder E-Roller

  • gute ÖPNV-Anbindung

  • Mobilitätsbudget für Bewohner:innen oder Mitarbeiter:innen

Solche Maßnahmen steigern die Attraktivität einer Immobilie, verbessern ihre Klimabilanz und zahlen gleichzeitig auf soziale Aspekte wie Lebensqualität und Gesundheit ein.

Zukunftsfähigkeit als Verkaufsargument

Nachhaltige Mobilitätsangebote werden zunehmend zum klaren Wettbewerbsvorteil. Sie machen Immobilien nicht nur ökologischer, sondern auch wirtschaftlich attraktiver: geringere Bau- und Betriebskosten, höherer Nutzungskomfort und bessere Bewertungen bei Zertifizierungen.

Für Projektentwickler:innen und Bestandshalter ist Mobilität damit kein Nebenthema mehr, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Fazit

Mobilität ist mehr als Infrastruktur. Sie ist Teil der Identität eines Standorts.

Immobilien, die nachhaltige Mobilität fördern, bieten ihren Nutzer:innen nicht mehr nur Pkw-Stellplätze, sondern gehen auf die sich wandelnden Mobilitätsbedürfnisse ein. Wer Mobilität frühzeitig in die Planung integriert, schafft Orte, die nicht nur erreichbar, sondern lebenswert sind – heute und in Zukunft.

Machen Sie Mobilität zum Wettbewerbsvorteil

Emil Pabst

Emil Pabst

Geschäftsleiter

Ihr Partner für Mobilität
in der Immobilienwirtschaft.

© 2025 VEOMO Consulting GmbH. All rights reserved.

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