
Fahrradparken – bitte mit System

Radfahren boomt. Ob zum Bahnhof, ins Büro oder zum Café um die Ecke – das Fahrrad ist längst fester Bestandteil des Alltagsverkehrs geworden. Die Infrastruktur? Holt vielerorts auf. Aber ein Thema hinkt hinterher: das Parken.
Denn so sehr sich Städte und Unternehmen über mehr Radverkehr freuen – die Frage „Wo parkt das Rad?“ ist oft noch offen. Und genau da beginnt die Alltagsrealität.
Zwischen Laterne und Bauzaun: Parken ohne Plan
Wer regelmäßig Rad fährt, kennt das: zugeparkte Abstellanlagen, improvisierte Lösungen an Zäunen, falsch platzierte Bügel. Oft ist der Platz da – nur nicht am richtigen Ort oder für das richtige Fahrrad.
Fahrradparken wirkt banal – ist aber der stille Gamechanger.
Denn: Wer morgens keine Sorge um sein E-Bike haben will oder das Lastenrad nicht in die Tiefgarage wuchten möchte, sucht sich schnell Alternativen. Komfort und Sicherheit spielen auch auf zwei Rädern eine Rolle.
Was gutes Fahrradparken braucht
Gute Stellplätze müssen keine Hightech-Anlage sein – aber sie sollten funktionieren. Was heißt das konkret?
Direkt am Ziel: Kein Umweg, kein Versteck.
Sicher & fest verankert: Anschließen muss möglich sein.
Wettergeschützt: Gerade für Pendler:innen ein echter Pluspunkt.
Genug Platz: Auch für breite Lenker, Körbe oder Anhänger.
Einfach zugänglich: Ohne Stufen, Schwellen oder Slalomlauf.
Klingt einfach – ist es auch. Wenn man es mitdenkt.
Für Unternehmen: Fahrradfreundlich heißt nicht nur „Leasing“
Viele Firmen setzen mittlerweile auf Diensträder und Mobilitätsbudgets – gute Idee. Aber wer das anbietet, sollte auch die passenden Stellplätze mitliefern.
Denn wenn fünf Leute gleichzeitig mit dem Rad kommen, aber nur zwei Bügel am Zaun stehen, wird’s schnell eng – und das neue Mobilitätsangebot landet im Alltagstest auf der Strecke.
Besser: Fahrradparken direkt mitplanen. Am besten überdacht, gut beleuchtet, möglichst nah am Eingang. Das zeigt nicht nur Haltung, sondern macht den Umstieg auch praktisch.
Das Fahrrad ist angekommen – jetzt das Parken auch
Die Zeiten, in denen Radfahren als „Verzicht“ galt, sind vorbei. Heute geht’s um Tempo, Flexibilität – und oft auch um Stil. Wer da mit dem Fahrrad kommt, will es auch ordentlich abstellen können. Ohne Umwege, ohne Kompromisse.
Fahrradparken ist kein Detail. Es ist Teil des Gesamtpakets.
Und oft genau das, woran gute Ideen im Alltag scheitern – oder eben nicht.