Diskussionen über zu hohe Fahrpreise werden noch immer kontrovers diskutiert, doch was viele nicht wissen, sie fallen oft geringer aus als eigentlich nötig, um die Finanzierung des ÖPNV zu gewährleisten. Wie das sein kann und woher diese das Geld erhalten, erklären wir hier.
Ist der ÖPNV zu teuer oder Ridepooling zu günstig?
Bei einer Statista-Umfrage 2019 antworteten 46 Prozent der Befragten, dass sie den ÖPNV aus finanziellen Gründen nicht öfter nutzen. Moia Sprecher Robert Henrich meinte, dass die Menschen durch die hohe Subventionierung des ÖPNV keine Vorstellung haben, was Mobilität kosten darf. Wie passt das zusammen?
Wer zahlt wie viel?
Es stimmt, der ÖPNV wird stark subventioniert und wäre ohne diese Subvention erheblich teurer für Reisende. Verkehrsanbieter tragen hohe Kosten für den Nahverkehr, sowohl infrastrukturell als auch personell. Durch Fahrgasteinnahmen allein lassen sich die Ausgaben nicht stemmen.
Nicht mal die Hälfte der Finanzierung stammen aus dem Fahrkartenerlös. Der Rest kommt aus Werbeeinnahmen und öffentlichen Zuschüssen. Prinzipiell ist der Nahverkehr Sache der jeweiligen Länder und Kommunen, ein Großteil der Subventionierung für die Finanzierung des ÖPNV läuft jedoch über den Bund. Mit circa 9 Milliarden Euro jährlich beteiligt sich dieser an den entstehenden Kosten.
Ein Zusammenspiel der Mobilitätsdienstleister ist für alle günstig
Nutzer haben durch das vielfältige Mobilitätsangebot inzwischen nahezu die volle Kontrolle über ihre individuellen Mobilitätskosten. So unterschiedlich die Preise von Mobilitätsdienstleistern sind, sind auch deren Konzepte und Modelle.
Deshalb hilft es vielleicht eher, das Verhältnis zwischen ÖPNV und Ridepooling-Diensten nicht als Konkurrenz zu sehen. Vielmehr kann Ridepooling eine wichtige Ergänzung zum ÖPNV darstellen. Zu zeitlicher oder regionaler schlechter Verfügbarkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln befördern Moia und Co Menschen von A nach B. Das testet aktuell zum Beispiel Uber in Kirchheim und umliegenden Gemeinden.